Schriftzug Kindergarten Sonnenblume mit einem Sonneblumenbild

Pädagogischer Auftrag

Das einzelne Kind mit seinen individuellen Bedürfnissen steht im Mittelpunkt unserer Arbeit. Aufgabe unseres Schulkindergartens ist die ganzheitliche Entwicklungsförderung in Alltagshandlungen und Spielsituationen. Ziel unserer Arbeit ist es, aufgrund kompetenzorientierter Diagnostik die Fähigkeiten jedes Kindes so zu fördern, dass es eine größtmögliche Handlungsfähigkeit und Selbstständigkeit im eigenen Lebensalltag erreicht.

Für jedes Kind wird ein individueller Förderplan erstellt. Eine wesentliche Aufgabe des Schulkindergartens ist die gezielte Vorbereitung auf die Schule. Der Orientierungsplan für Kitas mit seinen Bildungs- und Entwicklungsfeldern Körper, Sprache, Denken, Sinne, Gefühl & Mitgefühl, Sinne, Werte & Religion und die Facetten zum Schulkindergarten (Kultusministerium) bilden dafür die Grundlagen.

Kind malt Kind mit Kürbnis

Individuelle Förderplanung

Ein zentrales Merkmal der Arbeit in unserem Schulkindergarten ist die individuelle Förderplanung für jedes Kind. Nicht ein Plan, sondern das einzelne Kind steht im Zentrum unserer pädagogisch-therapeutischen Arbeit. Kompetenzorientierte Diagnostik bezüglich der Ausgangsbedingungen des Kindes ist die Grundlage dafür. Genaues Beobachten in unterschiedlich gestalteten Situationen lassen uns das Kind besser kennenlernen.

  • Was macht das Kind von sich aus?
  • Welche Ebene der Auseinandersetzung zeigt es?
  • Was sind seine besonderen Themen, Interessen und Bedürfnisse?
Diese Beobachtungen werden dokumentiert und im Team ausgewertet. Dabei leiten uns die Fragen: Was braucht das Kind, um seine Möglichkeiten besser einbringen zu können? Welche Unterstützung braucht es, um seine Kompetenzen erweitern zu können?

Ziele werden entwickelt, Fördermaßnahmen abgeleitet und deren Umsetzung abgesprochen. Informationen externer Fachleute werden einbezogen. So entsteht ein Bildungs- und Entwicklungsbericht. Die anfängliche „Bestandsaufnahme“ ist der Beginn eines Prozesses, in dem wir die Handlungsvoraussetzungen immer wieder neu überprüfen und die angestrebten Ziele und Inhalte bzw. Methoden entsprechend anpassen. Die Zusammenarbeit im Team und die Zusammenarbeit mit den Eltern ist für diesen Prozess unerlässlich.

Bildungs- und Entwicklungsfeld

Körper

Bewegung

"Hilf mir es selbst zu tun." -Maria Montessori

Die veränderte Motorik beim körperbehinderten Kind beeinflusst alle Entwicklungsbereiche. Durch Bewegung setzt sich das Kind aktiv mit seiner Umwelt auseinander. Es erfährt dadurch sich, seinen Körper und seine Umgebung. Bewegungsförderung ist zentraler Bestandteil unserer Arbeit. Bewegungsfreude und die größtmögliche Selbstständigkeit des Kindes sind uns wichtig. Diese Förderung findet in Alltagssituationen, in Einzelangeboten (Physiotherapie) oder Gruppenangeboten (Turnen, Reiten, Schwimmen) statt.

Wochenplan

Ziel der Physiotherapie ist es, die Kinder in ihrer individuellen Entwicklung zu unterstützen, sie zu fördern und ihnen dadurch zu größtmöglicher Selbständigkeit und Eigenverantwortung zu verhelfen. Eine ganzheitliche Sichtweise unter Berücksichtigung der Lebensumstände ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie.

Die Kinder sollen lernen, mit größtmöglicher Eigenaktivität am Alltagsgeschehen teilzunehmen. Die Förderung findet sowohl als Einzeltherapie wie auch in Alltagssituationen statt. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Eltern, Ärzten, Krankenhäusern, niedergelassenen Therapeuten, Sanitätshäusern und allen Mitarbeitern im Haus und der damit verbundene Kompetenztransfer ermöglichen ein individuelles und ganzheitliches Förderkonzept.

Bei Bedarf kommen Hilfsmittel zum Einsatz, die auf die Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten sind. Auf Wunsch der Eltern begleiten unsere Physiotherapeuten die notwendige Hilfsmittelversorgung.

Kinder in der Turnhalle Kind krabbelt unter Matte durch
Gedeckter Tisch

Essen und Trinken

Ein gemeinsames Frühstück und warmes Mittagessen sind fester Bestandteil unseres Tagesablaufes. Die Kinder sitzen am gedeckten Tisch, riechen, schmecken, sehen und tasten verschiedene Nahrungsmittel und genießen eine gesunde Ernährung.

Wir nehmen Rücksicht auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder, unterstützen sie soweit als nötig und bieten ihnen geeignete Hilfsmittel wie z. B. spezielles Besteck oder Trinkbecher an. Für manche Kinder bereiten wir die Konsistenz der Lebensmittel z. B. durch Pürieren, so vor, dass sie entsprechend ihrer Möglichkeiten essen können. Kinder, die eine spezielle Diät benötigen oder über eine Nahrungssonde ernährt werden, bringen ihr Essen von zu Hause mit und nehmen selbstverständlich an unserer Tischgemeinschaft teil.

Förderpflege

Regelmäßig wiederkehrende Situationen wie An- und Ausziehen, Wickeln, Toilettengang, Hände waschen oder Zähne putzen werden als wichtige Möglichkeit zur individuellen Förderung im Alltag gesehen und genutzt. Bei manchen Kindern steht aufgrund ihrer Entwicklung die ganzkörperliche Wahrnehmung im Vordergrund. Hier geht es auch in diesen Situationen um Beziehungsgestaltung, Kommunikation, Gestalten physiologischer Bewegungsübergänge und Aufbau eines ritualisierten Handlungsablaufs.

Für die notwendige medizinische Behandlungspflege wie z. B. Sondenernährung und Stomaversorgung ist unsere Gesundheitspflegerin verantwortlich. Bei Bedarf leitet sie andere MitarbeiterInnnen an.

Bildungs- und Entwicklungsfeld

Sprache

Viele Kinder, die unsere Einrichtung besuchen, sind in ihren Ausdrucksmöglichkeiten beeinträchtigt, aber alle Kinder haben das elementare Bedürfnis, sich mitzuteilen und auszutauschen. So beinhaltet unser Verständnis von Kommunikation eine ganzheitliche Entwicklungsförderung, die alle Bereiche der Verständigung umfasst. Manche Kinder kommunizieren nonverbal (Körpersprache, Kommunikationshilfen) andere erwerben die Lautsprache. Alle Kinder erfahren Kommunikationsförderung im Alltag und in individuellen Fördersituationen.

Für nicht-sprechende Kinder werden alle Möglichkeiten der Unterstützten Kommunikation (UK) bereitgestellt. Kinder mit Förderbedarf im Bereich UK müssen sich Bildungsinhalte (natürlich entsprechend ihrer eigenen intellektuellen Möglichkeiten) genauso erschließen können, wie lautsprachlich kommunizierende Kinder. UK ist unter diesem Blickwinkel nicht das Ziel, sondern die Methode zur eigenständigen, aktiven Teilhabe im Alltag.

Diese Prinzipien gelten natürlich für alle Kommunikationsformen und Kommunikationshilfen: Gebärden, Bilder, Tafeln und Mappen mit Symbolen, einfache elektronische (z. B. BigMac, Step-by-Step, Go-Talk etc.) und komplexe elektronische Kommunikationshilfen.

Kind mit Reifen Spiel
Bildungs- und Entwicklungsfeld

Denken

Die Kinder werden in allen Alltags-, Spiel- und Lernsituationen angeregt, ihre kognitiven Fähigkeiten entsprechend ihres Entwicklungsstandes einzubringen und sie durch neue Aufgabenstellungen zu erweitern.

Durch Erproben, Wiederholen, durch Rituale und klare Strukturen wird Bekanntes gefestigt und Neues gelernt - in dem Tempo, das dem Kind entspricht.

Denkspiel
Bildungs- und Entwicklungsfeld

Sinne

„Jede unserer Erkenntnis beginnt mit den Sinnen“ -Leonardo da Vinci

Kinder nehmen ihre Umwelt über ihre Sinne wahr. Wir ermöglichen den Kindern, sich und ihre Umwelt mit allen Sinnen zu erleben. Dazu gehören neben Riechen, Tasten, Schmecken, Hören, Sehen und Fühlen auch die Eigenwahrnehmung und die Bewegungswahrnehmung.

Wahrnehmungsförderung im Kindergartenalltag gestalten wir durch Angebote, bei denen die Kinder…
… ihre Umwelt hörend wahrnehmen, z.B. durch Klangschalen
… ihren Körper neu und anders fühlen, z.B. im Wasser
… ihren Gleichgewichtssinn schulen, z.B. beim Schaukeln
… neue Gerüche entdecken, z.B. im Kräuterbeet

Kind schaukelt Gong
Bildungs- und Entwicklungsfeld

Gefühl & Mitgefühl

Gefühle gehören zum Leben und manche verletzen andere. Mit ihnen umzugehen, will gelernt sein. Bezugspersonen sind dem Kind ein wichtiges Gegenüber. Beziehung entsteht, Vertrauen wächst und Kinder können so gestärkt ihr Leben entfalten.

Uns ist es wichtig, dass Kinder ihre Gefühle wahrnehmen, ausdrücken, mit ihnen umgehen und achtsam für die Gefühle der anderen werden.

Gefühle wahrnehmen:
da ist einer, der sich mit mir freut und mich tröstet

Gefühle ausdrücken:
mit Händen, Füßen oder einem Lachen im Gesicht, es darf gerne bunt, laut oder bewegt sein

Gefühle für andere empfinden:
warten können, streiten und aufeinander zugehen

Kinder heben sich an den Händen Kinder liegen am Boden
Bildungs- und Entwicklungsfeld

Sinne, Werte & Religion

„Kinder sind Gäste, die nach dem Weg fragen“ -Maria Montessori
Kinder begegnen der Welt offen und bekommen aus der Begegnung mit anderen eine Vorstellung von sich selbst, ihrer Umgebung und dem Leben in Gemeinschaft. Viele Eindrücke, Erfahrungen und Begegnungen tragen dazu bei, dass sie ihren eigenen Weg finden. Menschen, die Werte vermitteln geben Orientierung und unterstützen so das Kind, seine Persönlichkeit zu entfalten. Jedes Kind ist einzigartig und unvergleichlich. Wird es angenommen und wertgeschätzt, entwickelt sich Vertrauen ins Leben und es kann mutig seinen Weg gehen.

Kinder unseres Kindergartens...

… lernen die Prägung unserer christlichen Kultur beim Feiern der Feste kennen und entdecken gleichzeitig, dass Menschen anderer Religionen andere Traditionen pflegen.

… entdecken die Welt in der wir leben beim Spielen im Garten, Riechen der Kräuter und Begegnung mit Tieren. Schön ist unsere Welt und es lohnt sich auf sie zu achten, sie wertzuschätzen und für ihre Erhaltung einzutreten.

… stellen ihre Fragen an Gott und die Welt, teilen „schwach sein“ und „stark sein“, drücken Dank, Freude und Angst in Liedern und Gebeten aus.

Kinder auf Stühlen sitzend Kinder sitzen auf dem Boden
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